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Regionales

Worum es geht     Regionalwirtschaftsbeauftragter     Bsp. Mobilcom

Bsp. Neue Länder     Bsp. Russland     Internationaler Kapitalverkehr

Bsp. Heidelberger Druck     Inflation     Was hat das mit Kiel zu tun?     Kielgeld


Worum es geht

    Da waren sie so stolz, unsere Stadtväter, dass sie es geschafft hatten einen Ikea-Markt nach Kiel zu holen. Bringt ja auch so viele Arbeitsplätze. 250 Arbeitsplätze, davon sind 125 Vollzeitarbeitsplätze. Die anderen 125 kann man eigentlich nicht Arbeitsplätze nennen, denn es handelt sich um Beschäftigungen auf 315-Euro-Basis. Das reicht nicht zum Leben, und die soziale Sicherung ist dabei auch nicht gegeben.
    Gibt es Kieler Unternehmen, die durch die Konkurrenz dieses Möbelgiganten in den Ruin getrieben werden?

    Diese Frage interessierte nicht, es ging vor allem ums Prestige. Geld für die Stadt in Form von Käufen von Zulieferern und, was einen denkenden Kommunalpolitiker interessieren sollte, in Form von Steuereinnahmen auch für den Haushalt, wird von diesem Unternehmen wohl nie kommen.
    Der Konzern fördert das Geld aus Kiel und seinem Umland heraus, in einer Größenordnung, die bei weitem das übertrifft, was durch gezahlte Löhne hierher zurückkommt. Von vielen angeblichen Fachleuten wird überregionaler Handel gerühmt, man könnte anderswo ähnliche Sachen billiger herstellen, und die Transportkosten wären ja, bitteschön, vernachlässigbar.

    Das ist ein großer Irrtum:
  1. Billigere Arbeit schadet der Qualität.


  2. Wenn man Möbel beispielsweise aus Portugal importiert, nutzt man das Wohlstandsgefälle und nutzt die Armut der Menschen dort aus, die anstelle ihr Land zu verbessern, ihre Kraft in Herstellung von Waren für das Ausland legen. Gleichzeitig gibt es im Inland Menschen, die gerne Möbel bauen würden, denen sie aber keiner abkauft. Anstelle von Gewinnen aus Außenhandel verlieren beide.Man könnte argumentieren, daß der Konsument wegen der billigen Waren gewänne, aber wie unter Punkt 1 bereits erwähnt, verschlechtert sich auch die Qualität.


  3. Transport schadet der Umwelt, der Lebensqualität der Menschen, durch deren Lebensraum die Transportwege gehen und der Lebensqualität der im Transportgewerbe Beschäftigten. Sie könnten auf eine angenehmere Art ihren Unterhalt verdienen.
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    Die großen Konzerne bluten das Land finanziell aus!

    Darum braucht jeder überregional arbeitende Betrieb einen


    der darauf achtet, dass nicht zu viel Geld aus einer Region herausgebracht wird.

    Aufgabe dieses Beauftragten wäre es zu ermitteln, wieviel Geld ein Unternehmen aus einer Region abziehen darf, dass noch gewährleistet ist, dass es allen gut geht. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass viele Arbeitsplätze mehr zählen, als hochbezahlte und Jobs, ohne Sozialversicherungspflicht negative Indexpunkte.

    Anfangs wird das Großunternehmen abschrecken, jedoch nur solange, bis es der Region finanziell so gut geht, dass das Geld sie doch lockt.


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Beispiel: Mobilcompleite
    Hier wurde vorgeschlagen, dass die Angestellten auf einen Teil ihres Lohnes verzichten sollten. Bei weniger Lohn wird das Geld aber aus der Region ausgepumpt, denn nur Löhne wirken direkt auf die ansässigen Bürger. Unternehmensgewinne dagegen fallen eher außerhalb der Region an.
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Beispiel Region Osten Deutschlands:
    Nach der Übernahme der DDR sind Aufbausubventionen gezahlt worden. Die Subventionen sind sofort wieder in den Westen zurückgeflossen, weil die Neubürger im Osten vorrangig Waren aus dem Westen kauften, ihre eigenen Produkte dagegen nicht mehr.
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Beispiel Russland:
    Die vorübergehende Zahlungsunfähigkeit der Russischen Föderation im Jahr 1998, landläufig als „Russlandkrise“ bezeichnet, hat sich ausgesprochen positiv auf das Land ausgewirkt. Das konnte man mit den bis dahin gängigen Theorien nicht erklären. Der plötzliche Vertrauenseinbruch der Anleger auf die bis dahin hochverzinsten russischen Staatsanleihen führte zu einem Kapitalrückzug, der die Importe teuer machte. Teure Importe waren das beste, was dem Land in der Situation passieren konnte. Die Grenzregionen hatten zuvor sogar die Frischmilch bis zu tausend Kilometer aus reichen Industrieländern wie Finnland bezogen. Nun kosteten diese Waren mehr als in den Erzeugerländern (Das ist doch eigentlich dem gesunden Menschenverstand einsichtig, denn die Waren müssen zusätzlich zur Herstellung noch transportiert werden.). Für die Russen waren die ausländischen Waren auf einmal unerschwinglich teuer, sie fragten russische Milch, russische Hautcreme und russische Elektronik nach. Dadurch fanden die russischen Erzeuger auf einmal wieder Abnehmer, einen riesigen Markt. Die Nachfrage nach regionalen Waren konnte so Arbeitsplätze schaffen.

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Internationaler Kapitalverkehr


    Auf den internationalen Finanzmärkten versickert das Geld der Kieler, und in Kiel ist keins da, die Mittelständler haben schon große Schwierigkeiten, Investitionskredite zu bekommen (vgl. Bericht Kieler Nachrichten Wenn Banken mauern, droht das aus vom ....).

    Wie unberechenbar und gefährlich die Auswirkungen des internationalen Kapitalverkehrs für die Stabilität der Finanzmärkte ganzer Weltregionen sind, hat sich bereits in den Währungskrisen mehrerer Jahrzehnte gezeigt. Er hat aber Auswirkungen über die Stabilität hinaus. Diese sind kaum beachtet und untersucht worden, haben allerdings starke langfristige Auswirkungen.

a) Fremdfinanzierung des Landes über ausländische Investoren
    Das Land wird dadurch abhängig von ausländischen Geldgebern, die gar kein Interesse daran haben, dass es den Bewohnern gut geht. Dies steht im Gegensatz zur landläufigen Praxis, die um überregionale, auch ausländische, Investoren buhlt. Dann werden
    Einkommensmöglichkeiten der Region abhängig von Konzernstrategien aus standardklimatisierten Büros der Zentrale.

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    Beispiel Heidelberger Druckmaschinen AG:

    Die Kieler SPD gibt hier an, daß man ja alles versucht habe, die Politik könnte nicht alles richten, die Konzernzentrale habe nun einmal entschieden, die Produktion auf den amerikanischen Standort zu konzentrieren. Da haben die Politiker alles für die Konzerne gemacht, alle Infrastruktur bereitgestellt, da verzichten sie auf Gewerbesteuer und Grundsteuer, da verschlechtern sie die Sicherungssysteme für geringfügig Beschäftigte, um den Anteil der Sozialabgaben für die Firmen als ganzes zu verkleinern, und es ist den Firmen nicht einmal genug. Merken die Politiker nicht, daß sie sich von dem Wohlwollen einiger weniger Entscheider abhängig machen und nicht einmal dieses Wohlwollen erringen? Sie stellen solche Verrenkungen an, um Firmen in die Region zu locken (Den "Standortwettbewerb" gibt es gar nicht, siehe das Buch "Die Globalisierungsfalle" von Harald Schumann.), und locken damit nur Firmen an, die möglichst wenige und möglichst schlecht bezahlte Arbeitsplätze schaffen wollen. Es gibt dann keine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
    Wenn ein Konzern so groß wird, daß er solche Entscheidungen überhaupt treffen kann, hat unsere Wirtschaft eine falsche Struktur.

b) Kapitalanlage außerhalb der Region

    Die andere Seite des internationalen Kapitalverkehrs ist die leichte Anlage des Kapitals auf internationalen Märkten. Regionen, die als uneffektiv gelten, werden nicht einmal mehr von den einheimischen Anlegern frequentiert. Der Mittelstand in Schleswig-Holstein hat bereits Schwierigkeiten, überhaupt Kredite zu bekommen, da die Banken ihn nur als gering rentabel einstufen. (Vergleiche Artikel in den Kieler Nachrichten vom 06. Juli 2002 Seite-Drei-Bericht)

    Nicht einmal das Kapital, das innerhalb der Region erwirtschaftet wird, steht den Einheimischen mehr zur Verfügung. Das ist besonders schlecht für die Konjunktur in der Region, denn dann wird der Markt kleiner. Die Leute können nicht mehr soviel kaufen, weil sie weniger Geld haben. Versprechungen von hohen Renditen auf internationalen Anlagemärkten haben das Börsenfieber um die Jahrtausendwende ausgelöst. Das Geld der kleinen Leute musste ihnen aus der Tasche gezogen werden.

    Und immer noch wird das Märchen von der schlauen Anlage mittels Spezialisten erzählt, die durch geschicktes Ausnutzen von Hochkonjunkturphasen irgendwo auf der Welt das Kapital viel schneller zum Wachsen bringen würden als es die heimische Sparkasse könnte.


    Konkret daran verdienen vor allem Finanzdienstleister und Versicherungen, die mit hohen Beiträgen zu Kapitallebensversicherungen und privaten Rentenvesicherungen sehr viel Geld binden und damit dem Regionalkreislauf entziehen. Das Geld wird in erster Linie dazu verwendet, den Vertretern dieser Konzerne sehr gute Einnahmequellen zu verschaffen. Die meisten dieser Geldanlageverträge werben mit Phantasiemargen, die bei besonders guter Gewinnentwicklung zu erwarten wären, aber nicht garantiert werden. (Vergleiche Zeitungsartikel Lübecker Nachrichten Lebensversicherungen: Die Gewinne schmelzen vom 14.07.2002)


    Man darf nicht zuviel Geld abfließen lassen in die Lebensversicherungen, das brächte die Wirtschaft zum Stocken. Die Leute müssen Geld haben, um es in die Wirtschaft zu bringen.


    Aber auch die Banken nutzen ihre Macht der Wertschöpfung nicht dazu, Werte für die Allgemeinheit zu erschaffen.

    Die Politik spielt den Banken, die die zu Geld geronnene Wirtschaftskraft abschöpfen, in die Hände. Notwendig und heilsam wäre gerade seit der Euroeinführung wieder eine schleichende Inflation, wie es sie immer in den prosperierenden Jahren der Bundesrepublik gegeben hat.

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Die Gefahr einer fehlenden Inflation bei Preissteigerungen

    Preissteigerung und Inflation sind nicht dasselbe. Wir leben zur Zeit in Europa in einer Region, in der die Preise seit der Euro-Einführung steigen, aber die Inflation wegen einer falschen Geldpolitik dahinter zurückbleibt. Als Folge davon fehlt die Kaufkraft, es wird weniger konsumiert. Seit die Preise erhöht wurden, sind deutschlandweit 50000 Arbeitsplätze im Einzelhandel bedroht. Die Auswirkungen von Preissteigerungen ohne Inflation sind ähnlich wie die einer Deflation, die immer unterschätzt wird, aber in Japan seit Jahren in aller Deutlichkeit zu beobachten ist. Die Leute kaufen einfach nichts mehr, weil sie es sich nicht leisten können.

    Nur so gibt es einen zwingenden Impuls, Geld wieder auszugeben und so Werte zu erwerben, die aus der Region stammen, während die Geldanlegerei das Geld in den Händen weniger konzentrieren, die davon vor allem überregional erhältliche Luxusgüter kaufen.

    Aber hier hat die Europäische Wirtschaftspolitik sich zu sehr von der Angstmacherei leiten lassen. Hier werden die gerade in der deutschen Geschichte drastischen Beispiele der galoppierenden Inflation aus den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts genannt. Damals war die Inflation so stark, daß Leute sich nur noch um Transaktionen kümmerten und keiner mehr um das Produzieren von Waren. Verschwiegen wird dabei aber der Grund dieser Massen des Geldes: Der Staat selbst hatte diese Unmengen von Geld erzeugt, um seine Schulden auf die plumpeste Art abzubauen. Und dies ist bisher immer der Grund einer galoppierenden Inflation mit steigender Inflationsrate gewesen. Wer sagt denn, daß die Inflationsrate auch unter natürlichen Bedingungen steigen würde? Der Mechanismus der Geldnachfrage unter allen drei Kassenhaltungsmotiven würde nie waschkörbeweise Zahlungsmittel erfordern. Eine unabhängige Notenbank braucht sich nicht starr an eine möglichst niedrige prozentuale Vorgabe zu halten wie das nun der Europäischen Zentralbank auferlegt wird. Eine unabhängige Notenbank muß lediglich erkennen, wann eine ungeheure Inflation angefangen wird, um die Staatschulden zu entwerten. Deswegen sollten etwas höhere Inflationsraten, schwankend in gewissen Bandbreiten, zugelassen werden.

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Was hat das nun alles mit Kiel zu tun?

Regionalgeld – Kielgeld

    Es ist noch gar nicht so lange her, daß es Parallelwährungen gab, die unterschiedliche Inflationsraten hatten und von den Bürgern unterschiedlich gut bewertet wurden.
    So eine Parallelwährung kann auch regional begrenzt möglich sein, mit einigen bürokratischen Kniffen sogar innerhalb der EU. Versuche dazu gab es bereits.


    Vielleicht kann man darüber nachdenken, ein Regionalgeld (Kielgeld) zu entwerfen, das einer erhöhten Inflation unterworfen ist, dafür zu Beginn seiner Wertzeit einen höheren Wert besitzt, als das normale Geld.
    Damit ließe sich die ortsansässige Wirtschaft stärken,
    die gegen überregionale Konkurrenz immer mehr ins Hintertreffen gerät.
    (Bsp. IKEA)

Investitionen in Kiel behalten

    Großen Konzernen mit Niederlassungen in Kiel muss man vorschreiben, daß sie ihre Unternehmensgewinne nur in der Region investieren dürfen. Der Mittelstand mit seiner Kreditnot, siehe oben, wäre froh darüber. Die Unternehmen werden so nur einen geringen Anreiz haben, die Kapitalintensität zu erhöhen und eher mehr Arbeit anbieten. Investitionen in der Region schaffen Arbeitsplätze und stärken die Kaufkraft auf diese Weise.



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